Seit Sommer 2024 ist Hamburg um eine Attraktion reicher: Der ehemalige Flakbunker auf dem Heiligengeistfeld in St. Pauli, einst ein grau-monolithisches Weltkriegsrelikt, hat sich in den sogenannten „Grünen Bunker“ verwandelt.
Dank eines innovativen Bauprojekts können Besucher nun auf einem 560 Meter langen Bergpfad auf das begrünte Dach des Bunkers spazieren und dabei einen atemberaubenden Blick über die Stadt genießen.
Inhaltsverzeichnis: Aussicht | Eintritt und Zugang | Entwicklung | Besichtigung | Öffnungszeiten | Häufige Fragen
Wundervolle Aussicht und Dachgarten als Oase
Oben angekommen, erwartet die Gäste ein rund 1.400 Quadratmeter großer Dachgarten, der als grüne Oase mitten in der Stadt konzipiert wurde. Von hier aus eröffnet sich ein atemberaubender 360-Grad-Panoramablick über Hamburg und seine Wahrzeichen – vom prägnanten Fernsehturm über den Hafen bis hin zur Köhlbrandbrücke.
Kostenloser Eintritt für Bergpfad und Dachgarten
Bis zu 900 Personen können gleichzeitig den Garten betreten, der in den Sommermonaten von 9 bis 21 Uhr geöffnet ist. Diese Begrenzung ist aus Sicherheitsgründen notwendig und wird strikt kontrolliert.
Der Eintritt sowohl zum Bergpfad als auch zum Dachgarten ist kostenlos, allerdings kann es bei großem Andrang zu Zugangsbeschränkungen kommen.
Vom Bunker St. Pauli zur natürlichen Klimaanlage
Die Begrünung des Bunkers, die letztlich etwa 23.000 Pflanzen umfassen wird, ist ein zentrales Element des Projekts. Sie soll nicht nur optisch beeindrucken, sondern auch eine Funktion als natürliche Klimaanlage erfüllen.
Die Fassaden- und Dachbegrünung trägt dazu bei, das Mikroklima im Umfeld des Bunkers zu verbessern. Obwohl einige Kritiker anmerken, dass der Bunker noch nicht „grün genug“ sei, betont der Bauherr, dass die Pflanzen Zeit brauchen, um ihre volle Größe und Wirkung zu entfalten.
Mehr als nur ein grüner Bergpfad
Neben dem spektakulären Dachgarten beherbergt der Bunker auch ein Hotel, Restaurants und eine Eventhalle. Im neu errichteten Hotel „Reverb by Hard Rock“ mit 134 Zimmern können Gäste übernachten und den Blick über die Hansestadt genießen.
Zudem laden das Restaurant „La Sala“, das Bar-Restaurant „Karo & Paul“ und das Café „Constant Grind“ zum Verweilen ein. Für Kultur- und Sportbegeisterte bietet die neue Mehrzweckhalle Platz für bis zu 2.200 Personen und wird sowohl für Konzerte als auch für Sportveranstaltungen genutzt.
Ein Wahrzeichen der Nachhaltigkeit
Das Projekt am Grünen Bunker gilt als landschaftsarchitektonisches Vorzeigeprojekt. Es wird wissenschaftlich begleitet, um die Auswirkungen der Begrünung auf das städtische Klima zu erforschen.
Der Bauherr, der Privatinvestor Thomas Matzen, investierte rund 60 Millionen Euro in die Umgestaltung des Bunkers, die nicht nur die Errichtung des Bergpfads und Dachgartens umfasste, sondern auch eine massive Aufstockung des Gebäudes um fünf Etagen.
Öffnungszeiten und Karte zum Bunker
Der Grüne Bunker auf St. Pauli befindet sich auf dem Heiligengeistfeld in der Nähe der Feldstraße und ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Mit der U-Bahn gelangt man über die Linie U3 zur Haltestelle Feldstraße.
Von dort sind es nur wenige Gehminuten. Weitere wundervolle Sehenswürdigkeiten und Wahrzeichen hier entdecken.
➤ Adresse:
➤ Feldstraße 66, 20359 Hamburg
➤ Öffnungszeiten:
➤ Mo. bis So.: 09:00 – 21:00 Uhr
➤ Eintrittspreise: Kostenlos
Grüner Bunker: Häufige Fragen
Gibt es Einlasskontrollen am Eingang?
Am Zugang zum Bergpfad befinden sich Sicherheitskräfte, die Taschen der Besucher kontrollieren (zum Beispiel sind Getränke nicht erlaubt). Diese können jedoch im Kiosk auf der Dachterrasse gekauft werden.
Gibt es historische Aspekte, die im Bunker thematisiert werden?
Ja, es wurde eine Gedenkstätte eingerichtet, um die Geschichte des Bunkers und seine Rolle während des Zweiten Weltkriegs aufzuarbeiten. Dies fördert das Geschichtsbewusstsein und zeigt den verantwortungsvollen Umgang mit der Hamburger Stadtgeschichte.
Welche Rolle spielte der Bunker während des Zweiten Weltkriegs?
Der Feldstraßenbunker, gebaut zwischen 1942 und 1944, diente als Schutzraum für bis zu 25.000 Menschen während der Luftangriffe. Ursprünglich sollte er nach dem Krieg gesprengt werden, doch aufgrund der Sprengkraft und des Wohnraummangels in Hamburg wurde er erhalten und umfunktioniert.
Gibt es weitere Bunker in Hamburg mit nachhaltigen Konzepten?
Der Energiebunker in Wilhelmsburg ist ein weiteres Beispiel für nachhaltige Stadtentwicklung. Dort wird ökologisch erzeugter Strom und Energie für über 1.500 Menschen des umliegenden Viertels produziert.
(aktualisiert am 27. August 2024)
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Quellen und Weblinks:
- Informationen zu den Hamburger Flaktürmen in: geschichtsspuren.de
- Der Flakturm IV am Heiligengeistfeld in: 7grad.org
- Feldbunker-Initiative: Hintergrundinfos zur Bunkeraufstockung am Heiligengeistfeld in: feldbunker.de