Die Grußformel „Hummel, Hummel – Mors, Mors“ ist eine der bekanntesten Redewendungen Hamburgs und eng mit einer alten Stadtlegende verknüpft. Ihr Ursprung geht auf den Wasserträger Johann Wilhelm Bentz zurück, der in Hamburg unter dem Spitznamen „Hummel“ bekannt war.
Der Name „Hummel“ soll allerdings ursprünglich einem früheren Bewohner seiner Wohnung gehört haben, der bei den Kindern der Stadt beliebter gewesen sein soll als der oft mürrische Bentz. Diese nutzten den Namen, um ihn zu necken – sehr zu seinem Ärger.
„Mors, Mors!“ Eine freche Antwort mit Tradition
Um sich gegen die ständigen Hänseleien zu wehren, soll er ihnen regelmäßig mit einem knappen „Mors, Mors!“ geantwortet haben – einer verkürzten Form des plattdeutschen „Klei mi an’n Mors“, was so viel bedeutet wie „Leckt mich am …!“. Heute ist „Hummel, Hummel – Mors, Mors“ längst kein Schimpfwort mehr, sondern ein stolzes Erkennungszeichen der Hamburger.
Alternative Erklärung: Legende der verlorenen Liebe
Es gibt jedoch noch eine alternative Herleitung des Grußes. Der Legende nach soll Johann Wilhelm Bentz einst unglücklich verliebt gewesen sein – in eine junge Frau namens Hummel. Nachdem sie ihm den Laufpass gegeben hatte, fiel ihr Name immer wieder in seinen Gesprächen.
Die Jungen der Stadt bekamen Wind davon und nutzten die Gelegenheit, den Wasserträger zu ärgern. Jedes Mal, wenn er auftauchte, riefen sie ihm spöttisch „Hummel!“ hinterher. Dieser Ausruf diente jedoch weniger als Gruß, sondern vielmehr als ein geheimes Erkennungszeichen unter Hamburger Deerns und Jungs.
Wasserträgerfiguren als hanseatische Antwort auf die Berliner Bären
Bekannt wurde die zum Grußwort gehörende Wasserträgerfigur im Rahmen einer Kunstaktion im Jahr 2003 – als hanseatische Antwort auf die Berliner Bären. Bis 2006 zierten über 100 dieser Figuren das Stadtbild, bevor sie für einen wohltätigen Zweck versteigert wurden. Einige der Wasserträger sind noch heute in Hamburg zu sehen, da ihre neuen Besitzer sie weiterhin öffentlich zugänglich halten. So bleibt die Bedeutung des Grußes lebendig und seine Ursprünge unvergessen.
Aussprache & Betonung:
- Worttrennung: Hum|mel , Hum|mel – Mors, Mors
- Aussprache/Betonung: IPA: [ˈhʊml̩] – Mors
➤ Wenn Du das nächste Mal jemanden typisch hamburgisch begrüßen möchtest, dann entgegne ihm/ihr doch ein herzliches „Hummel Hummel“! Hier weitere Hamburger Begriffe und Sprichwörter wie Butter bei die Fische entdecken.