Der Abriss der Cremonbrücke ist beschlossene Sache. Trotz aller Bemühungen des Denkmalvereins Hamburg konnte ihr Erhalt nicht durchgesetzt werden. Seit 1982 dient die blau gefärbte Brücke an der sechsspurigen Willy-Brandt-Straße als Fußgängerüberweg.
Noch Ende dieses Jahres soll ihr Rückbau beginnen, um einer ebenerdigen Querung Platz zu machen. Ob der Wegfall der ampelfreien Brücke den Verkehrsfluss tatsächlich verbessert, bleibt fraglich – ebenso die Frage, ob dies überhaupt noch ein vorrangiges Ziel sein sollte.
Gründe für den Abriss der Cremonbrücke
Die Brücke sei nicht barrierefrei, und zudem solle die Trennwirkung der Willy-Brandt-Straße verringert werden, erklärte die Verkehrsbehörde gegenüber dem NDR.
Vielen Bürgern, die sich für den Erhalt bzw. Sanierung der Cremonbrücke einsetzen, erscheinen diese Gründe als vorgeschoben. Für sie ist die Sache klar: Scheinbar willkürlich wird ein Denkmal entfernt, obwohl schon seit Jahren unterschiedliche Institutionen für eine Erhaltung und Sanierung der Brücke plädieren.
Unzertrennliches Ensemble ohne Zukunft?
Zusammen mit dem denkmalgeschützten Gebäude der ehemaligen Landeszentralbank bildet die Cremonbrücke ein architektonisches Ensemble, das untrennbar miteinander verbunden ist.
Doch Aktionen wie „Cornern auf Crémant“ blieben offenbar wirkungslos. Weder Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne Hamburg) noch andere Abgeordnete der Bürgerschaftsfraktionen äußern sich an dieser Stelle zur Zukunft der Cremonbrücke.
Wie geht’s an der Willy-Brandt-Straße weiter?
Bereits ab Herbst 2021 sollen Radfahrer und Fußgänger mittels provisorischen Querung über die Straße geführt werden. Damit beginnt auch der Rückbau der Cremonbrücke. Die Stadtentwicklungsbehörde schreibt derweil einen Wettbewerb zur Aufwertung des Hopfenmarkts aus.
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Update: Abriss hat am 28. Oktober begonnen
Am Donnerstagabend startete der Rückbau der Cremonbrücke – die Zugänge zu den drei Rolltreppen sind bereits eingezäunt. Der Rückbau wird bis Anfang 2022 andauern.
