Hamburg, 28. November 2023 – Die Hansestadt beendet eine Ära: Zum 1. Januar 2024 werden die letzten verbliebenen Bahnsteigkarten Deutschlands abgeschafft. Diese Relikte aus der Frühzeit der Eisenbahn gehörten jahrzehntelang zum Alltag, finden aber nun ihr Ende.
Die Entscheidung, die Bahnsteigkarten in Hamburg abzuschaffen, markiert das Ende einer Ära der deutschen Eisenbahngeschichte. Bereits zur Fußball-Weltmeisterschaft 1974 hatte die Bundesbahn diese Praxis aufgegeben, während einige regionale Verkehrsverbünde noch daran festhielten.
Der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund schloss sich erst 2019 diesem Trend an. In Hamburg blieb die Bahnsteigkarte jedoch als einzigartiges Relikt erhalten, vor allem aufgrund der Möglichkeit, damit Fahrkartenkontrollen an den U- und S-Bahnhöfen effizienter durchzuführen.
Bahnsteigkarte: Hamburg war die letzte Bastion
Als einzige Stadt in Deutschland hielt Hamburg lange an dem Bahnsteigkarten-System fest, das das Betreten der U- und S-Bahnstationen ohne gültige Fahrkarte regelte.
Die Bahnsteigkarten waren zuletzt das einzige Ticket, dessen Preis gesenkt wurde – im Jahr 2019 von 0,30 Euro auf die bis heute gültigen 0,10 Euro. Sie gestatteten bis zum Silvesterdatum einen einstündigen Aufenthalt in der Station, in der sie erworben wurden.
Abschied von einer günstigen Nostalgie
Trotz ihres symbolischen Wertes wurden im vergangenen Jahr lediglich knapp 20.000 Bahnsteigkarten verkauft, was letztlich zur Entscheidung führte, diese günstige Nostalgie zum Jahresende auslaufen zu lassen.
Die Abschaffung markiert das Ende einer Ära der deutschen Eisenbahngeschichte und den Abschied von einem Relikt aus vergangenen Zeiten, das bei den meisten Bürgern kaum mehr Wehmut hervorruft.
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