Die meisten traditionellen Hochzeitsbräuche sind in unserer heutigen Zeit, in der alles hektisch und unromantisch geworden ist, fast ausgestorben. Besonders in den letzten Jahren blühen einige der alten Hochzeitsbräuche aber wieder auf. Die Bräuche sollen dem Brautpaar in der Zukunft Glück bringen und sie vor Tränen in der Zukunft beschützen.
Viele Paare wollen sogar bei abnehmenden Mond nicht heiraten, weil hier das Glück ebenfalls abnimmt. Man sollte auch vormittags heiraten, wo die Sonne noch ansteigt, als am späten Nachmittag, wo sie eher am sinken ist.
Der alte Glaube besagt auch, dass die Braut auf dem Weg zur Trauung, einem Mann, einer Taube, einer Spinne oder einer schwarzen Katze begegnen sollte. In dem Fall wird ihr Glück in der Zukunft versprochen. Wenn ihr dann zufällig Polizisten, Pfarrer oder Doktoren begegnen, kann es kaum noch besser werden.
Hochzeitsbräuche und Aberglaube
Auch Regen am Hochzeitstag soll nach dem Spruch „Wenn es regnet am Altar, bringt es Glück für viele Jahr“, für viele schöne Bescherungen sorgen. Natürlich gibt es auch viele Dinge, die Unglück bringen, wie zum Beispiel getragene Perlen und ein fallengelassener Ehering. Unten werden nun ein paar vergessene Hochzeitsbräuche vorgestellt, die so langsam wieder in den Toren kommen.
Pfennige im Schuh der Braut
- Damals war es üblich, dass die Mädchen schon von klein auf für ihre Brautschuhe sparen mussten, denn eine einzige Münze reichte nicht aus. Die Mädchen wurden von der Familie, Freunden und Verwandten unterstützt. Am Tag der Hochzeit sollte sie sich nämlich teure Schuhe leisten, die zeigen würden, wie sparsam sie doch war. Die Pfennige stehen auch für Glück. Auch heute kann man noch nach dieser Tradition Brautschuhe kaufen.
Man muss nur den richtigen Schuster dafür finden, der bei dem Spaß mitmacht. Viele sind ganz und gar nicht begeistert, wenn die Schuhe in Cents bezahlt werden sollen; deshalb sollte im Voraus schon nachfragen. Um diese schönen Brauch zu untermalen, könnte man eine Schuh-box mit einem Foto der Traumschuhe verzieren und diese zum Sammeln der Cent-Stücke benutzen.
Dosen ans Auto binden
- Wer noch mehr alte Hochzeitsbräuche will, kann scheppernde Blechen an das Hochzeitsauto binden, das das Hochzeitspaar zur Kirche fahren soll. Das wurde damals gemacht, um mit den lauten Geräuschen böse Geister zu vertreiben. Heute empfinden viele Spaß dabei, die Hochzeitsdosen mit ihren Freunden oder Freundinnen zu gestalten.
Blumenkinder auf der Hochzeit
- Seit 1970 streuen Kinder Blumen nach der Braut auf dem Weg zum Altar. Ursprünglich kommt dieser Brauch von den Heiden. Der Duft der Blumen soll nämlich die Fruchtbarkeitsgötter anlocken und dem Brautpaar viele Kinder versprechen. Heute gehen beim Auszug aus der Kirche zwei kleine Begleiterinnen voran, die schöne Kleider tragen und noch schönere Blütenblätter verstreuen. Sie sorgen für eine festliche Atmosphäre und nehmen den Druck.
Baumstamm-Sägen
- Zu einem der bizarreren Hochzeitsbräuche gehört das Zersägen eines Baumstammes. Hier soll das Ziel erreicht werden, dass jegliche Schwierigkeiten, die in der bevorstehenden Ehe auf einen warten, gemeistert werden können. Während der Zusammenarbeit wird dem Publikum sichtbar, wie toll das Brautpaar zusammen arbeiten kann. Vor allem wird das Symbol sichtbar, an einem Strang zu ziehen und den schweren Weg zusammen zu gehen.
Typisch Norddeutsch: Brautschuhe festnageln
- Dieser Brauch aus Norddeutschland gehört zum Ablauf des Polterabends, der alle bösen Geister vertreiben soll. Außerdem bringt zerbrochenes Porzellan Glück. Der Polterabend findet traditionell im Elternhaus der Braut statt. Es werden am Abend dann auch viele Hochzeitsbräuche ausgeführt, wie zum Beispiel die Brautschuhe an ein Brett festzunageln, damit sie nicht mehr davonlaufen kann.
Ein weiteres Ritual ist das verbrennen der Hose des Ehemannes. Dieses Symbol zeigt, dass er ab jetzt nicht mehr die Hosen an hat. Außerdem gibt es am Polterabend überwiegend Hühnersuppe, da diese für die Fruchtbarkeit steht und dem Brautpaar eine jede Menge Kinder schenken soll.
5 Dinge für die Braut
Das bekannteste Ritual, dass die Braut am Hochzeitstag etwas Geliehenes, etwas Altes, etwas Neues, etwas Geschenktes und etwas Blaues tragen soll.
- Die blaue Farbe steht nämlich für die Treue. Daher tragen viele Bräute ein blaues Strumpfband.
- Das Neue soll für das neue Leben an der Seite des Mannes stehen.
- Das Alte zeigt das bisherige Leben der Braut. Meist trägt die Braut hier ein schönes Familienerbe.
- Das Geliehene ist ein Symbol der Freundschaft. Deshalb bekommt die Braut ein Taschentuch von einer Freundin, die glücklich verheiratet ist.
- Das Geschenkte kommt von einer wichtigen Person, die die Braut weiterhin unterstützen soll.
Weitere traditionelle Hochzeitsbräuche, die zusätzlich durchgeführt werden können ist das Reiswerfen, die Brautentführung und die Morgengabe. Während der Hochzeit ist es wichtig, den ersten Tanz zu tanzen, die Hochzeitstorte zusammen anzuschneiden und den Brautstrauß zu werfen. Der beste Brauch kommt zum Schluss, wenn der Ehemann die Braut über die Schwelle trägt und mit ihr die Ehe vollzieht.
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